Skip to main content
15. 11. 2020

Ausbildungs-Option Science City Teil 3: Das Hobby zum Beruf gemacht

Er ist der „Mr. Basketball“ in Weimar und hat in den zurückliegenden vier Jahren bei Science City Jena in allen Altersbereichen seine Trainerkarriere kontinuierlich weiterentwickelt. Seit 16 Jahren gehört Hagen Schmidt nun schon zum festen Bestandteil der Thüringer Basketball-Familie und hat sein Hobby zum Beruf gemacht.

Seine Liebe zum Spiel fand der gebürtige Weimarer 2004 ausgerechnet am anderen Ende der Welt - an der High School in Neuseeland. Nach seiner Rückkehr an die Ilm gründete er kurzerhand eine Basketball Schul AG. „Dieses Angebot hat sich von Beginn an großer Beliebtheit erfreut und so wuchs aus diesem Projekt meine Begeisterung für den Sport.“, sagt Hagen Schmidt über die Anfänge seiner heutigen Leidenschaft. Da sein jüngerer Bruder Volker bereits in der Spielgemeinschaft HSV-KSSV Weimar spielte, fand auch Hagen den Weg in den Verein und gemeinsam machten sie den Thüringer Basketball unsicher.

Der 1,96 m große Kulturstädter, der heute NBA-Trainer-Ikone Gregg Popovich von den San Antonio Spurs zu seinen großen Vorbildern zählt, brachte seine Motivation jedoch nicht nur als Spieler ein, sondern in der Folge auch als Assistenz- und Spielertrainer im Erwachsenen- und Breitensportbereich. Auch während seines Studiums in der damaligen deutschen „Basketballhauptstadt“ Bamberg ließ der Sport ihn nie los. 2016 kehrte der heute 33-Jährige nach Thüringen zurück und nahm sich eine einjährige Auszeit um herauszufinden, ob er seine Leidenschaft zum Beruf machen könnte. Er betreute in seinem Heimatverein die U14, erwarb seine erste Trainerlizenz und lernte dabei den damaligen Landestrainer und heutigen Jenaer Akademieleiter Torsten Rothämel kennen, welcher ihn mit zu Science City Jena nahm. In seiner ersten Saison in Jena – damals noch auf Honorarbasis – übernahm er in Weimar mehr Verantwortung als Jugendkoordinator und erhielt tiefe Einblicke in den Basketballalltag in Jena. „Torsten war in dieser Zeit mein Mentor. Auch heute frage ich ihn immer, wenn ich Ratschläge oder Tipps benötige. Während mir an seiner Seite der Einstieg bei der U12 gelang, wuchsen mit der Zeit Aufgaben und Motivation gleichermaßen. Diese Herausforderung gewährte mir schließlich die ersten Einblicke in leistungsorientierten Basketball. Die Jungs von damals spielen heute erfolgreich in der JBBL. Vor der Saison 2017/2018 bekam ich in von Science City dann einen Ausbildungsvertrag im Rahmen der dreijährigen Nachwuchstrainerausbildung der Basketballbundesliga angeboten, den ich natürlich sehr gern angenommen habe“, so Schmidt weiter. „Meine Ausbildung lief bis August 2020 drei Jahre und umfasst pro Jahrgang in der Regel fünf bis sieben Teilnehmer. Ich bekam während der abwechslungsreichen Präsenz- und Online-Phasen die Gelegenheit, viele wichtige Erfahrungen sammeln zu können. In der von mir angestrebten Entwicklung hin zum Trainer im Nachwuchsleistungs-Basketball wurde durch diese Ausbildung der Grundstein gelegt. Das betrifft neben dem Individualtraining im Nachwuchs auch die Einheiten am Sportgymnasium oder das Training mit den Profis. Finanziert und ermöglicht wird die Ausbildung durch alle Teams der BBL, ProA und ProB, die in einen eigens dafür eingerichteten Fördertopf einzahlen und sich davon neue und gut ausgebildete deutsche Coaches aus den eigenen Programmen versprechen““, so Schmidt.

Mittlerweile als hauptamtlicher Basketball-Jugendtrainer an den beiden Standorten für Culture City Weimar und Science City Jena tätig, ist seine Entwicklung noch lang nicht zu Ende. „Neben Jena hat sich auch Weimar sehr gut entwickelt. Mit aktuell 140 Aktiven befinden wir uns thüringenweit auf dem 3. Platz. Ich konnte mein Hobby zum Beruf machen, pendele viel zwischen beiden Städten und auch wenn ich jetzt ziemlich volle Wochenenden habe, macht es unheimlich viel Spaß“, sagt Schmidt, Weimarer Trainer des Jahres 2019. Nach dem Abschluss der Trainerausbildung, dem Erwerb der B-Lizenz, zahlreichen Hospitationen u.a. in Bamberg und München und bei der U18 Nationalmannschaft sowie der Betreuung diverser Thüringer und Mitteldeutschen Auswahlmannschaften verläuft die Ausbildung weiterhin in den richtigen Bahnen. „Mein Traum ist, dass wir mit Thüringen irgendwann mal aus dem Schattendasein eines Basketball-Entwicklungslandes heraustreten, noch mehr Jungen und Mädchen aus der Region bis ganz nach oben führen und sie auf ihrer Entwicklung zu herausragenden Basketballern und tollen Persönlichkeiten begleiten können. Auch wenn uns Corona ein klein wenig zurückgeworfen hat, geht es mit der Sportart kontinuierlich nach vorn. Wir sind darum bemüht, nachhaltig zu arbeiten und Basketballstrukturen weiterzuentwickeln“, so Schmidt abschließend. Er selbst ist das leuchtende Beispiel, für einen kontinuierlich positiven Weg, als Trainer, Mensch und Ansprechpartner.