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18. 04. 2020

Die U12-2 belegt regulär den 2. Platz in der Oberliga

Der krisenbedingte Saisonabbruch dieses Jahr traf den Spielbetrieb meiner Mannschaft zum Glück erst kurz nach dem letzten Saisonspiel Anfang März, so dass die Ergebnisse und die Abschlusstabelle der U12 Oberliga vollständig sind. Das Abschneiden als Tabellenzweiter spiegelt eine wirklich starke Teamleistung, viel sportlichen Ehrgeiz und eine starke individuelle wie auch teilweise mannschaftlich geschlossene Verteidigungsarbeit wider. 

Symbolisch für die starke individuelle Verteidigungsarbeit, schritt unser Mannschaftskapitän Linus Gottschaldt stets motiviert voran. Linus viel es leicht Anweisungen auf dem Spielfeld umzusetzen und versteht es in seinem Alter bereits sehr gut seine Stärken mannschaftsdienlich im Spiel einzubringen.

Ein weiterer defensiver Anker war in vielen Spielen Fritz Biewald, der stets durch großen Ehrgeiz auffiel und uns in unserem besten Spiel, welches wir zuhause gegen den Tabellenführer Gotha mit 66:64 gewinnen konnten, in den entscheidenden Situationen anführte. 

Dieses Spiel zeigt, dass mit ein wenig mehr Glück auch der erste Tabellenplatz in dieser Saison möglich gewesen wäre. An diesem Tag agierten wir über große Teile des Spiels als geschlossene Mannschaft in der Verteidigung, da alle individuell stark im 1-1 verteidigten und sich zusätzlich gegenseitig aushelfen konnten. Auch Offensive hatten wir das gewisse Quäntchen Glück, das uns an anderen Tagen fehlte, so dass wir einen zuvor wahrscheinlich nicht erwarteten Sieg einfuhren, obwohl wir an diesem Tag auf einen unserer wichtigsten Spieler verzichten mussten.

Jannik Hochbaum konnte krankheitsbedingt im Hinspiel gegen Gotha nicht dabei sein. Jannik hat über die letzten Monate eine sehr gute Entwicklung durchgemacht, setzt neu erlernte Bewegungen aus dem Training zielbringend im Spiel ein und war stets unser bester Rebounder. Aufgrund seiner Größe und Beweglichkeit ist er sowohl defensiv als auch offensiv wichtig für das Team gewesen. 

Der bitterste Moment der Saison war mit Sicherheit die hauchdünne Niederlage im Rückspiel in Gotha, bei der wir uns nach einer großartigen Aufholjagd von 9 Punkten in den letzten 4min zum Ende des Spiels leider nicht mehr belohnen konnten und 54:53 unterlagen. Ohne diese Niederlage im Gepäck wäre vielleicht auch unser Saisonabschlussspiel gegen ein stark spielendes Erfurter Team anders ausgegangen (51:47 verloren), da die mögliche Oberliga Meisterschaft eine andere Motivation bei den Kindern erzeugt hätte. Es handelt sich bei diesem Spiel zum Glück um das einzige Spiel, in dem ich meiner Mannschaft unterstellen würde, nicht alles gegeben zu haben. Diese Niederlage war unnötig auch wenn sie letztendlich keine Auswirkungen auf den Tabellenstand hatte.

Bei der Niederlage in Gotha boten die Kinder der U12-2 einen aufopferungsvollen Kampf und können stolz auf ihre Leistung sein. Leider rollten die entscheidenden Korbleger an der einen oder anderen Stelle aus dem 3,05m hohen Korb. Ich befürchte, dass es sich hier bemerkbar machte, dass in den meisten Auswärtshallen auf orginalhohe Körbe gespielt wurde und wir es bei Heimspielen und im Training gewohnt waren auf die runtergestellten 2,60m Körbe zu spielen. 

Dieser Umstand sollte aber nicht davon ablenken, dass wir offensiv definitiv noch Luft nach oben haben. An manchen Stellen waren wir zu zögerlich und machten nicht den Eindruck zielstrebig mit allem was wir haben den Korb attackieren zu wollen, um den Ball in den Korb zu werfen. 

Zum Glück hatten wir unseren Topscorer Laurin Meliß, der es verstand seine Schnelligkeit oft in leichte Punkte umzumünzen und nebenbei unser einziger gefährlicher Distanzschütze war. Seine vielen Dreipunktetreffer retteten uns in so mancher schwierigen Spielsituation in der der Korb wie zugenagelt wirkte. Neben seinen Fähigkeiten zu punkten bewies Laurin auch immer wieder ein gutes Auge für seine Mitspieler und belebte unsere Offensive durch sein gutes Passspiel.

Zu einem vielseitigen Offensivspieler hat sich auch Theodor Golla entwickelt, der vor allem durch seine kreativen Dribblings und Korbabschlüsse Akzente setzen konnte und ein gutes Spielverständnis zeigte. 

Woran wir in Zukunft allerdings auch definitiv noch arbeiten müssen ist unsere Ballsicherheit. In den schwierigen Spielen, gegen stark verteidigende Teams spielten wir häufig zu ungestüm und brachten uns durch unnötige Ballverluste um zusätzliche Wurfmöglichkeiten. Unnötige Dribblings auf der Stelle und Pässe aus dem Sprung bei denen wir gar nicht genau wussten wo wir eigentlich hinpassen wollten, bleiben mir vor allem aus dem Spiel in Gotha in Erinnerung und sind sehr ärgerlich. 

Jemand der uns Sicherheit gab und kaum Fehler machte war Anna Guttmacher. Anna konnte sich immer wieder gegen ihre Gegenspieler behaupten, spielte gute Pässe und verlor den Ball auch gegen deutlich schnellere oder stärker Gegenspieler nicht.

Ich persönlich bin zusammenfassend gesehen wirklich zufrieden mit der Leistung meiner ersten Mannschaft hier bei Science City Jena. Besonders positiv empfand ich die mannschaftliche Geschlossenheit und das teamorientierte Spiel der Kinder. Es ist mit Sicherheit nicht leicht für eine so heterogene Gruppe aus Jungen und Mädchen, die zum Teil schon lange oder erst seit sehr kurzer Zeit, in teilweisen getrennten Gruppen trainieren, so schnell ein Wir-Gefühl zu entwickeln und alle auf dem Spielfeld miteinzubeziehen. Dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass einer der Spieler nicht integriert oder auf dem Spielfeld vergessen wurde.

An dieser Stelle möchte ich noch Florian Paasch und Gregor Leibrant erwähnen, die noch nicht so lange zum Verein gehören, in der aktuellen Saison aber große Leistungsfortschritte gemacht haben und auch in der U12-2 neben ihren Spielen in der U12-3 immer mehr Verantwortung übernommen haben und dem Team helfen konnten.

Ich möchte den Eltern meinen Dank aussprechen für den reibungslosen Transport der Kinder zu den Spielen und bedaure es sehr, dass wir dieses Jahr wohl im Mai aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen nun nicht mehr nach Bernau zum Bärchen Cup fahren können. 

Ich hoffe das meine Spieler auch weiterhin Sport treiben so weit es zu Hause geht, damit sie, sobald es mit dem Trainingsbetrieb weiter gehen kann, fit in die Halle kommen. Laufen gehen und Fahrrad fahren ist ja weiterhin möglich. Und auch ein paar Liegestütze, Kniebeuge, Seilsprünge und Sit-ups morgens nach dem Aufstehen und vor dem „Homeschooling“ schaden sicherlich niemanden.

Bleibt gesund!!!

Trainer: Friedrich Lotze