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28. 03. 2022

Playoff-Aus mit Applaus - Culture City Weimar gewinnt an der Isar

Die Regionalliga-Basketballer von Culture City Weimar verabschiedeten sich am zurückliegenden Samstag mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus ihren historisch ersten Playoffs. Zwar gewann die Mannschaft von Trainer Farsin Hamzei im Rückspiel beim großen Favoriten MTSV Schwabing mehr als respektabel mit 63:62, am Ende fehlten jedoch mickrige vier Pünktchen, um das nächste Playoff-Halbfinale zu erreichen. Mit 85:89 hatten die Ilmstädter ihr Heimspiel vor zwei Wochen in der Asbachhalle Weimar verloren, waren mit der Hypothek, diese vier Punkte aufholen zu müssen, an die Isar aufgebrochen und kratzten im Rückspiel bis in die Schlussphase an der Sensation. „Wir werden versuchen, den klaren Favoriten auch in Schwabing zu ärgern“, hatte Farsin Hamzei vor der Abfahrt nach Bayern versprochen und sein Team hielt Wort.

„Ein großes Lob an die Mannschaft, deren kämpferische Einstellung von Beginn an gestimmt hat. Angeführt von den Spielern Lorenz Bank, Julian Foerster und Rafael Alberton haben die Jungs es dem MTSV enorm schwer gemacht und bis zum Ende an der großen Überraschung schnuppern können“, sagte Coach Hamzei nach dem Duell. „Die Chance auf das Erreichen der nächsten Runde war groß. Am Ende haben unserem Team aufgrund des kräfteraubenden Auftritts in den entscheidenden Phasen leider ein paar Prozente an Konzentration gefehlt. Ich hätte es den Jungs und dem ganzen Programm sehr gegönnt. Über die komplette Saison betrachtet muss ich der Mannschaft viel Respekt zollen. Auch wenn die spielerische Entwicklung ein Stück weit auf der Strecke geblieben ist, hat sich unser Kader über die Saison gut präsentiert und eine sehr gutes Ergebnis erkämpft.

Mit hoher Intensität, viel Leidenschaft und Willen starteten die Thüringer bei den Nord-Münchnern in den Startabschnitt, konnten nach einem zunächst ausgeglichenen 15:15-Auftaktviertel bis zur Halbzeit tatsächlich auf 38:25 enteilen. Während dieser Vorsprung den Einzug in die nächste Runde bedeutet hätte, kam Schwabing mit viel Schwung und Elan aus der Kabine und verkürzte Punkt um Punkt. Zwar gelang es Culture City seinen Vorsprung bis zum Start in das letzten Viertel auf 49:41 zu konservieren, lag auch beim zwischenzeitlichen 59:53 (38.) unmittelbar vor der Schlussphase noch auf Kurs, bevor sich jedoch der Kräfteverschleiß in der entscheidenden Situationen immer stärker bemerkbar machte. Der MTSV nutzte diese Phase, profitierte neben seinem Erfahrungsvorsprung auch von der mental fehlenden Frische der Gäste, die in Ballverlusten und Fouls mündeten. So überwog unmittelbar nach dem Spielende trotz des großes Kampfes zunächst Enttäuschung und Niedergeschlagenheit. Mit dem Abstand weniger Wochen wird Culture City Weimar jedoch mit Stolz und Zuversicht auf diese historisch ersten Playoffs zurückblicken können. In Anbetracht der nie einfachen Rahmenbedingungen, welche auch auf die Doppelbelastung von Spielern im Jenaer Nachwuchs-Programm zurückzuführen sind und Weimars Training und die Kaderzusammenstellung mehrmals erschwerten, darf das Team von Culture City auf eine erfolgreiche Saison zurückschauen.

Völlig unabhängig vom Resultat würdigte Akademieleiter Torsten Rothämel das erfolgreiche Spieljahr von Culture City Weimar sowie die nicht einfache Arbeit aller beteiligten Personen. „Auch wenn nach dem enorm knappen Playoff-Aus momentan die Enttäuschung überwiegt, geht an jeden einzelnen Spieler, an Trainer Farsin Hamzei, an Teambetreuer Lars Schwaiger sowie an den Projektverantwortlichen Philipp Aschenbach ein großes Lob für die Arbeit und das Engagement der letzten Monate. Die Mannschaft hat über die gesamte Saison unter nicht einfachen Umständen sehr gute Leistungen gezeigt. Überhaupt in die Playoffs zu kommen war schon ein großer Erfolg. Cheftrainer Farsin Hamzei musste oft mit wechselnden Mannschaftszusammenstellungen arbeiten, die sich durch die personelle Situation des ProA- und NBBL-Teams ergeben hatten. Das Saisonziel Klassenerhalt wurde erreicht und unsere jungen Spieler haben viel Einsatzzeit bekommen. Auch wenn das perspektivische Ziel der Aufstieg in die ProB bleibt, ist dieses Vorhaben immer auch von der Entwicklung des gesamten Programms abhängig. Der Verein hat sehr viel erreicht, sich in der Regionalliga gegen starke Konkurrenz behauptet und eine sportlich erfolgreiche komplette Saison absolviert. Ein großes Dankeschön geht an alle Organisatoren in Weimar, an IGB als Partner sowie an die beiden Kooperationsvereine, ohne die ein solches Projekt nicht zu stemmen ist,“ so Torsten Rothämel abschließend.